Dienstag, 30. April 2013

Zucchino mit Bratlingen und Dip

Hallo zusammen!

Ich schiebe heute mal ein einfaches, vegetarisches Essen mit ein, das ich mir gekocht habe. Es ist tatsächlich nicht das allergünstigste meiner Billigkreationen, aber geschmacklich ist es einfach berauschend, weil es so simpel ist.

Man braucht dafür eine Zucchino, Gemüsebratlinge von Aldi, eventuelle etwas Quark, Salz, Pfeffer und etwas Öl. Da ich als Studentin nicht so viel Geld habe, kommt auch wieder eine Preisberechnung:
1 Zucchino aus dem Angebot: 0,22€
½ Packung Gemüsebratlinge: 0,98€
125g Quark: 0,39€
Pauschale für den Rest: 0,15€
Macht summa summarum: 1,74€

Wenn wir jetzt noch mit einbeziehen, dass sowohl die Gemüsebratlinge als auch die Zucchino Bio sind, ist das echt ein unschlagbarer Preis.

Zunächst rührt ihr die Gemüsebratlinge laut Packungsanleitung an und lasst sie dann ziehen. In der Zwischenzeit könnt ihr die Zucchino waschen und in Scheiben schneiden. Da das bei mir ganz fix ging, habe ich darauf gleich angefangen, sie in etwas Öl anzubraten. In meine Pfanne hat nicht alles auf einmal gepasst, daher habe ich es aufgeteilt und derweil in meiner Mikrowelle aufbewahrt, damit sie nicht kalt werden.




Die Gemüsebratlingmasse wird einfach mit heißem Wasser - 125g um genau zu sein - aufgegossen und ziehen gelassen.


Wenn ihr das erledigt habt, könnt ihr aus dem Gemüsbratling- Teig kleine Kugeln, die ihr noch ein wenig platt drückt, formen und diese auch ausbraten. Das geht ruck zuck, schließlich könnte man die im Zweifelsfall auch roh essen.



Der Bratlingteig in Rohform und in der Pfanne

Solltet ihr noch etwas Quark als Dip dazu wollen, macht ihn nach eurem Gusto an oder lasst ihn, wie er ist. Ich habe von den Pellkartoffeln gestern noch etwas Quark übrig. Den hatte ich mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer und italienischen Kräutern angemacht. Da er jetzt eine Nacht gezogen ist, hat der ganz schön Schmackes. ☺

Zum Schluss würze ich die Zucchino noch etwas und dann heißt es: Guten Appetit!



So sah es fertig bei mir aus

Liebe Grüße!

Eure Ding(s)

Montag, 29. April 2013

Webmasterfriday

Hallo zusammen!

Heute hatte ich einmal Lust, etwas ganz Konventionelles zu machen. Ich mache, auch wenn heute schon Montag ist, mal beim Webmasterfriday mit. Das Prinzip dahinter ist sehr einfach: Jeden Freitag wird ein neues Thema verkündet, über das in den verschiedenen Blogs berichtet werden kann. Gleichzeitig ist es auch eine Art Werbung für die eigenen Seiten – meinen scheint ja aktuell nur eine Person aktiv zu verfolgen (außer mir). Ich möchte euch an dieser Stelle noch einmal den Link zu der Seite geben:

Webmasterfriday

Das Thema des letzten Freitages, also quasi das aktuelle, ist dieses Mal die Frage „Wie lang ist dein Arbeitstag?“. Das ist bei mir eigentlich eine ganz interessante Frage, da ich als Studentin da ja noch sehr unterschiedliche Zeiten habe. Ich werde dennoch einmal versuchen, es vorzurechnen.

Jeden Montag arbeite ich von 6.30 Uhr bis 21.30 Uhr insgesamt zwölf Stunden in meinem Haupt-Nebenjob, der Pflege. Die Mittagspause verbringe ich damit, nach Hause zu fahren und mir etwas zu essen zu kochen. Wenn es schnell geht, ist sogar noch Zeit für ein kurzes Nickerchen, bevor es weiter geht. Einmal im Monat mache ich dann noch eine Wochenendschicht, auch wieder mit zwölf Stunden, umgerechnet auf die Woche macht das noch mal drei Stunden.

Dann gebe ich noch eine Art Hausaufgabenbetreuung/ Nachhilfe für einen Drittklässler. Dafür fahre ich etwa dreimal die Woche zu ihm, was für den einfachen Weg bereits eine Stunde macht. Dort arbeite ich dann eine Stunde mit ihm und fahre dann wieder heim. Da dies zeitlich sehr aufwändig ist, höre ich mit diesem Job Ende des Monats auf.

Seit etwa zwei Monaten putze ich dann noch einmal die Woche bei meinen Großeltern. Da sie im gleichen Haus wie meine Eltern wohnen, verbinde ich das mit dem wöchentlichen Familienbesuch. Dort putze ich dann gut zwei Stunden lang und versuche so, eine gewisse Grundordnung Schritt für Schritt herzustellen, da meine Oma schon länger nicht mehr so fit ist.

Das müssten so mal etwa meine Arbeitszeiten für meine Nebenjobs sein. Wobei mein eigentlicher Hauptjob ja die Uni ist. Dort bin ich dienstags acht Stunden, donnerstags elf Stunden und freitags vier Stunden. Dazu kommt in den ersten Semesterwochen gerade bereits genanntes Blockseminar mit insgesamt 28 Präsenzstunden. Und weil ich ja Geisteswissenschaften studiere, verbringe ich auch noch mal einen ordentlichen Teil mit lesen und nach-/vorbereiten. Geschätzt verbringe ich damit um die vier bis zehn Stunden die Woche. Aktuell vermutlich eher mehr.

Wenn ich das jetzt mal zusammenrechne, komme ich auf 12h + 3h + 3h + 2h +8h + 11h + 4h + 10h = 63h. Und das ohne An- und Abfahrtszeiten, die ja auch noch relativ reichlich dazu kommen. Hier kann also wirklich niemand behaupten, ich würde das Bild eines faulen Studenten zeichnen. Ich gebe mir redliche Mühe, alles gut hinzubekommen.

Ein letzter Aspekt des Webmasterfridays war noch die Einpassung des Bloggens in diese Arbeitszeiten. Ich mache das abends, wenn ich sowieso nicht mehr viel tue und auf dem Sofa sitze. Gerade in besonders stressigen Zeiten, so wie jetzt aktuell, muss das bloggen dann auch mal zurückstehen. Generell versuche ich das Bloggen aber als eine Art Ausgleich zu betrachten. Ich habe schon immer ganz gerne geschrieben, deswegen sehe ich den Blog hier als meine Experimentierseite an.

Ich glaube, das war es dann auch mit meinen Arbeitszeiten. Wie viel arbeitet ihr denn so in der Woche? Ach, was ich noch dazu sagen möchte: Da ich sehr schnell lerne, brauche ich zum Glück nicht so viel Zeit in der Woche mit Lernen einplanen – die hätte ich nämlich gar nicht. Da passt es auch gut, dass ich nur ein „einfaches“ Studienfach habe und kein so intensives Fach wie BWL oder Jura. Das würde ich zeitlich einfach nicht hinbekommen. So. Das war es jetzt aber endgültig für heute.

Ich wünsche euch noch eine gute Nacht, liebe Grüße

Eure Ding(s)

Sonntag, 28. April 2013

Das gymnasiale Niveau

Hallo zusammen!

Bei mir geht immer noch alles drunter und drüber, ich habe bis eben noch Texte für die Uni gelesen und bearbeitet. Ihr könnt euch vorstellen, wie es also gerade bei mir so abläuft. Entschuldigt deswegen bitte auch, dass ich auch die nächste Woche nicht so sehr viel schreiben kann.

Heute möchte ich euch mit einem kleinen Essay zu einem bildungstheoretischen Thema beehren. Ja, man merkt, dass ich angehende Lehrerin bin, aber angeregt dazu wurde ich dieses Wochenende durch ein Fachdidaktik- Seminar, das ich gerade besuche. Sicherlich habt ihr auch eine Meinung zu diesem Thema, daher lasst sie ruhig da. Vielleicht bietet sich das Ganze ja für eine kleine Reihe von Bildungsthemen an?

Egalisierung des Gymnasiums

Mit der Egalisierung des Gymnasiums meine ich in diesem speziellen Fall die Tatsache, dass immer mehr Kinder nach der Grundschule auf das Gymnasium wechseln. Hier in Baden- Württemberg betrug die Übertrittsrate im Schuljahr 2011/12 sage und schreibe 43,9%, was bedeutet, das fast die Hälfte dieses Jahrgangs zu der Spitzengruppe gehören sollte.

Doch halt mal. Kann das Sinn machen? Halten wir uns einmal vor Augen, wie das dreigliedrige Schulsystem ursprünglich einmal gedacht war. Da war die Hauptschule die Basis für alle gängigen Ausbildungen, es war relativ normal, dort seinen Abschluss zu machen. Für die besseren Schüler gab es die Realschule, den mittleren Abschluss, mit dem einen die etwas höheren und komplizierteren Positionen offen standen. Und für die Begabten gab es das Gymnasium – schwierig, elitär und überhaupt etwas Besonderes. Nur wenige Kinder eines Jahrgangs wechselten auf diese Schulart über. Es war schlicht unnötig und eine Tortur für die Kinder, die doch sowieso viel lieber spielten und sich herzlich wenig um Schulnoten kümmerten.

Doch dann kam das 21. Jahrhundert. Technisierung, Bildungsideale und Leistungsgesellschaft haben dieses alte Bild der Schulbildung verändert. Heute kann man sich mit einem Hauptschulabschluss fast nirgends mehr bewerben – und wenn, wird man mit ziemlicher Sicherheit mit einem höflichen, aber bestimmten Absageschreiben belohnt. Wenn es das die Firma überhaupt noch wert war. Realschule gilt als absolutes Mindestmaß, das ein Kind erreichen muss. Aber auch nur, wenn es einen 2er Schnitt (mindestens!) vorweisen kann. Und danach macht es am besten noch an einem beruflichen Gymnasium sein Abitur nach. Damit es im Wettbewerb auch Chancen hat, sich durchzusetzen. (Achja, diese Abiturienten sind oben gar nicht mitgezählt! Die kommen noch zusätzlich dazu...).

Standard wird das Gymnasium. Wer auch nur irgendetwas auf sich hält, schickt sein Kind – wie könnte es auch anders sein – dortin. Am besten eines, mit einem perfekt abgestimmten Bildungsangebot, in dem das Kind nicht nur eine besondere asiatische Kampfsportart erlernen, sondern im Orchester auch Oboe und in der AG Theater spielen kann. Das es dann auch neben Englisch, Latein und Französisch noch Portugiesisch lernen kann, versteht sich ja von selbst. Doch durch die vielen Kinder, die diese Schulart besuchen, ergeben sich neue Probleme.

Es liegt in der Natur der Dinge, dass nicht plötzlich 44% eines Jahrgangs zu den Besten gehören können. Selbstverständlich kann dann ein großer Teil der Schüler den Schulstoff nicht schnell genug oder überhaupt nicht erlernen. Was macht man nun? Es bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder man schult diese Kinder auf die Realschule ab, sodass das Gymnasium wieder auf seinen ursprünglichen Klientel (den wirklich begabten Kindern) zurückgeführt wird, oder – was nun der Fall ist – man befriedigt die Wünsche der helicopter parents und senkt das Niveau des Gymnasiums, um alle Schüler weiterhin erfolgreich beschulen zu können.

Das Resultat? Das Abitur ist nicht mehr, was es einmal war. Es verlassen junge Erwachsene mit einem mäßigen Abitur die Schule, obwohl sie nicht einmal annäherungsweise verstanden haben, was sie dort eigentlich gelernt haben. Dass dieses Abitur, das sie mit ins Leben nehmen, nicht mehr das ist, was es einmal war. Dass dieses Abitur inzwischen auf dem Niveau der Realschulprüfungen von vor einigen Jahren gelandet ist.

Letzteres ist leider kein Witz und auch keine Erfindung meinerseits. Ab 2014 findet man unter den verbindlichen Pflichtlektüren des schriftlichen Abiturs im Fach Deutsch in Baden- Württemberg Max Frischs Homo faber . Selbiges war im Jahr 2009 die Prüfungslektüre für die Mittlere Reife. Moment mal, möchte man da sagen. Wie kann das sein, dass nur fünf Jahre später eine Realschullektüre, die im Übrigen in den Gymnasien in Klassenstufe 9/10 auch gelesen wird, zum Abiturniveau wird? Das kann doch nicht angehen? Welcher Mensch kam auf diese geistreiche Idee, diese Senkung des Niveaus nicht einmal durch zwei verschiedene Lektüren zu verschleiern?

Es ist also kein Gehirngespinst meinerseits, wenn ich sage, dass das Niveau des Gymnasiums stetig sinkt. Die Schwierigkeit der Schulart wird nicht – wie man aufgrund des technischen und generellen Fortschritts annehmen könnte – erhöht, nein, sie wird der breiten Maße verträglicher gestaltet und abgesenkt. Mit welchem Ziel? Dass möglichst viele Menschen das Abitur besitzen, das aber eigentlich nur dem Realschulabschluss entspricht und keine Basis mehr für eine akademische Bildung ist? Dass möglichst viele Menschen eine gleiche Ausbildung und damit gleiche Voraussetzungen haben? Das kann ja nicht Sinn des Ganzen sein. Die Menschen sind unterschiedlich und nicht jeder ist ein Kopfmensch. Wir brauchen sogar die Handelnden, denn ohne sie stehen wir in einigen Jahrzehnten ganz ohne Basis da. Dann haben wir nur einen Haufen halbgare Akademiker, die nicht einmal mehr wissen, wie man einen Nagel in die Wand schlägt. Na besten Dank auch liebes Kultusministerium.

Eine kurze Anregung für die Nacht, macht’s gut

Eure Ding(s)

Dienstag, 23. April 2013

Lebenszeichen

Hallo zusammen!

Ich wollte euch nur kurz wissen lassen, dass ich euch und den Blog nicht vergessen habe, es ist nur gerade etwas stressig. Gerade hat bei mir die zweite Uniwoche angefangen und ich muss gleich zwei Referate in dieser halten. Dazu kommen am Wochenende noch zwei Tage Blockseminar. Entsprechend knapp ist meine Zeit also gerade, wundert euch nicht.

Sobald ich nächste Woche ein wenig mehr Luft habe, kommt wieder mehr von mir. Ich hoffe, dass ich bis dahin auch ein paar neue Ideen zum Bloggen habe. Aktuell schaut es damit leider etwas mau aus.

Ich möchte euch aber noch erzählen, dass ich mir gestern nach langem Warten endlich ein Kindle Paperwhite bestellt habe. Sobald es da ist und ich es ausgiebig getestet habe, plane ich einen ausgiebigen Review zu schreiben.

Des Weiteren überlege ich gerade, mir ein Tagebuch anzuschaffen. Als Kind hatte ich mal eins, das hatte ich aber nicht wirklich lange geführt, auch wenn es mir Spaß gemacht hatte. Jetzt habe ich bei D- Radio Wissen gehört, dass es die Kreativität ankurbeln würde, jeden Tag über die Geschehnisse, Gefühle und Gedanken zu berichten. Ich denke, einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert. Auch von dem Verlauf davon kann ich euch gerne berichten, wenn ich auch keine persönlichen Dinge online stellen möchte.

Das war es das dann auch erstmal von mir. Ich wünsche euch noch einen schönen sonnigen Tag!

Liebe Grüße

Ding(s)

Freitag, 19. April 2013

Haushaltsführung

Hallo zusammen!

Ich habe mich dazu entschieden, noch einen dritten Teil zur Haushaltsführung zu machen. Einiges habe ich auch hier wieder der Kaufdiät entnommen. (Ich mache übrigens keine Werbung für diese, aber dort hab ich einfach vieles selbst erst in den letzten Monaten gelernt!) Heute soll es also um Vorräte, Kochen und Ähnliches gehen.

Oft hat man zuerst gar keine wirkliche Ahnung vom Kochen, wenn man denn nun auszieht. Oder man hat nicht das Geld, um das wunderbare vier Gänge Menu nachzukochen, dass man Weihnachten im Kreise der Familie zum Besten gegeben hat. Also müssen einfachere Dinge her, die nach Möglichkeit nicht so teuer sind. Hier empfehlen sich zum Einen eben einfache Rezepte ohne viel Schnickschnack, zum Anderen saisonale Küche.

Hier findet ihr zum Beispiel verschiedene Saisonkalender. Wenn ihr die Werbeprospekte der Supermärkte anschaut, werdet ihr aber auch relativ schnell bemerken, was gerade gut zu haben ist und was eben nicht. Es hat einfach keinen Sinn, Spargel im Dezember zu kaufen. Erstens schmeckt er höchstwahrscheinlich nicht wirklich gut und zweitens wird er sehr teuer sein. Das wäre so mein erster Tipp.

Wenn ihr also so schon saisonal kocht, dann überlegt euch zu den verschiedenen Gemüse- und Obstarten einfache Gerichte. Einfach angebraten oder als Auflauf oder Pfanne lässt sich schnell ein gutes Essen zaubern. Kartoffeln, Nudeln und Reis sind hier eure besten Sättigungsmittel, denn sie kosten nicht viel, schmecken eigentlich jedem und lassen sich mit verschiedenen Soßen oder Beilagen aufpeppen. Ein Kilo Kartoffeln kostet so etwa 0,86€ im Angebot, Markennudeln 1,38€/pro kg und Reis 0,99€/kg. Dabei benötigt ihr pro Person ja nicht diese Mengen. Bei Nudeln und Reis würde ich bei einem guten Esser 125g rechnen, bei Kartoffeln etwa zwei große.

Dazu stellt sich dann natürlich die Frage: Kaufe ich das jede Woche frisch oder lagere ich einiges ein? Das deutsche Katastrophenamt empfiehlt hier einen Vorrat für zwei Wochen – wobei wir natürlich immer hoffen wollen, dass er nie dafür benötigt wird. Bei einigen Grundzutaten, die häufig verwendet werden und nicht so schnell verderben, habe ich auch meinen Grundstock. Der sieht ungefähr so aus:

  • 3kg Nudeln
  • 1kg Reis
  • 1kg Kartoffeln
  • 1 Päckchen Bratlinge
  • 1x pasteurisierte Tomaten
  • 1x H- Sahne
  • Gewürze
  • 1x Kaffee
  • 1x Kabapulver
  • 1x Zucker
  • 1x Mehl
  • 1x Stärke
  • 1x Backpulver
  • 1x Marmelade, geschlossen

Je nach eigenen Vorlieben kann das natürlich anders aussehen. Beachtet jedoch immer, dass ihr keinen Kriegsvorrat an Essen benötigt – die Wahrscheinlichkeit eines Krieges ist hier in Europa aktuell wohl eher als sehr gering einzuschätzen. ☺ Kleinere Mengen reichen vollkommen aus, die meisten Supermärkte haben ja sechs Tage die Woche und bis zu 15 Stunden offen. Da sollte es wirklich kein Problem sein, mal schnell einkaufen zu gehen. Allerdings kann es, gerade auch wenn ihr krank werdet, praktisch sein, nicht aus dem Haus zu müssen.

So könnte ich aus meinen Vorräten jederzeit Pfannkuchen, Bratkartoffeln, Reis/Nudeln mit Soße und Muffins machen. Damit kann man doch was anfangen. ☺ Doch Lebensmittel sind nicht das Einzige, was man daheim haben sollte. Dazu gehören nämlich auch Putzmittel – Spülmittel, Klo- und Badreiniger sind hier wohl das Mindestmaß. Ich habe zusätzlich noch Scheuermilch, Boden- und Glasreiniger. Übertreibt es aber nicht mit den Putzmitteln. Ein paar Bakterien schaden euch nicht und viele Putzmittel basieren sowieso auf den gleichen Wirkstoffen. Sinnvoll ist übrigens auch Essigreiniger, von dem wird mir persönlich allerdings schlecht. Stattdessen habe ich wasserlösliche Zitronensäure, die ich hauptsächlich zum Entkalken meines Wasserkochers verwende.

Womit ich wohl bei den lebensnotwendigen Küchengeräten wäre. Man braucht nicht alles und auch nicht unbedingt. Neben Töpfen und Pfannen finde ich folgende Geräte aber noch sehr nützlich: einen Wasserkocher, weil man damit ordentlich Geld sparen kann (Wasser darin aufkochen, auf die Nudeln im Topf geben – geht viel schneller), Mikrowelle, um studententypisch das Essen darin aufzuwärmen. Zwingend benötigt man dazu eigentlich nichts mehr. Ich habe noch einen Toaster und einen Sandwichmaker, der ein Geschenk war und mir öfters mein Mittagessen liefert. Sicherlich wäre auch eine Kaffeemaschine nicht fehl am Platz, da ich selbst aber keinen Kaffee trinke, ist das unnötig.

Solltet ihr übrigens den Luxus eines Tiefkühlfaches haben, würde ich euch empfehlen, darin etwas Brot und Gemüse einzufrieren, sodass man auch hier noch mal einen Notvorrat hat. Ansonsten haben sich fertig vorgekochte Essensportionen bewiesen, die ihr zum Beispiel in den Semesterferien in einem großen Topf kocht und dann portionsweise einfriert. Hilft gerade in der Klausurenphase sehr.

Damit wären wohl erstmal die wichtigsten Dinge abgeklärt, andere Vorräte wie Zahnpasta oder Duschgels braucht ihr nicht – ihr könnt sie ja einkaufen, wenn ihr merkt, dass die aktuelle Packung sich dem Ende zuneigt. Habt ihr noch weitere Tipps und Ideen zur Haushaltsführung?

Liebe Grüße

Eure Ding(s)

Donnerstag, 18. April 2013

Ordnung und Putzen

Hallo zusammen!

Heute möchte ich euch so ein bisschen mein Haushaltssystem in Anlehnung an die bereits erwähnte Kaufdiät erläutern. Denn auch das gehört zur ersten eigenen Wohnung dazu. Könnte ich so, wie meine Wohnung gerade aussieht, Freunde empfangen oder würde ich mich zu Tode schämen? Denn oft schneien sie ja spontan vorbei und dann ist man froh, wenn es gut aussieht. Gestern hatte ich das Ganze übrigens gerade wieder mit meiner Mutter. Quasi prüfend hat sie sich umgeschaut und war sichtlich erstaunt, dass es bei mir so sauber war. Tja, mit System geht alles. ☺

Macht euch zunächst einmal klar, dass nicht alles auf einmal geht. Ihr könnt nicht sofort euer gesamtes Verhalten verändern, so ist unser Gehirn gar nicht aufgebaut. Also fangt im Kleinen an. Wenn euer Bett immer unordentlich ist, dann gewöhnt euch erst einmal an, es jeden Morgen nach dem Aufstehen zu richten (und vielleicht gleich mit zu lüften). Und so baut ihr euch Schritt für Schritt eine eigene Routine auf, die euch irgendwann auch gar nicht mehr stört, die ihr quasi automatisch durchführt. Das gibt Halt.

Um das zu verdeutlichen, einmal meine Morgenroutine (die übrigens auch bei der KD empfohlen wird!):

  • Wecker ausschalten
  • Licht an
  • in Hausschuhe schlüpfen
  • Bettzeug zum Lüften auf die Couch legen
  • Rollladen im Wohnzimmer hochziehen, Heizung aus, Fenster auf
  • Rolladen in der Küche hochziehen, Heizung aus, Fenster auf
  • Morgenroutine im Bad
  • Heizung im Bad aus, Fenster auf
  • Fenster in der Küche zu, Heizung an
  • Fenster im Wohnzimmer zu, Heizung an
  • Bett machen
  • Couch richten
  • Geschirr vom Vortag in die Küche räumen
  • Küchentisch und Ablage aufräumen, evtl. spülen
  • Sachen richten für Uni/Arbeit
  • evtl. Frühstück
  • Fenster im Bad zu, Heizung an
  • fertig machen zum Weggehen

Das klingt erstmal nach ganz schön viel, aber außer dem Bad brauche ich vielleicht zehn Minuten für alles. Wenn überhaupt. Und die Wohnung ist dann gleich aufgeräumt, man ärgert sich nicht, wenn man heim kommt und wenn Gäste kommen, ist es soweit auch okay.

Des Weiteren habe ich mir einen festen Tag in der Woche ausgesucht, um einen Wohnungsputz zu machen. Aktuell ist das der Mittwochmorgen. Da wird dann angesammeltes Geschirr gespült, das Bad geputzt, gesaugt, nach Bedarf Staub gewischt, Fenster geputzt o.Ä. Dafür habe ich eine Stunde veranschlagt, was auf jeden Fall auch reicht, da man ja nicht immer alles machen muss. Den Boden wische ich zum Beispiel nur einmal im Monat, obwohl man das vielleicht auch öfter machen könnte.

Dann gibt es noch die unregelmäßigen Dinge bei mir. Das wäre in erster Linie Wäsche waschen. Das mache ich, sobald ich sehe, dass mein Wäschekorb voll ist. Dann wird entsprechend 30° oder 60° Wäsche gewaschen und danach aufgehängt. Auch Küchenschränke auswischen, Kleiderschrank sortieren/ausmisten und andere Dinge gehören für mich zu diesen unregelmäßigen Aufgaben. Hier habe ich keine absoluten Zeiträume, in denen sie erledigt werden sollen. Sobald mir etwas auffällt, wird es auf meine To- Do- List geschrieben und nach meinen Kalender abgestimmt, wie ich Zeit habe, dies zu erledigen.

Ich kann allgemein nur vorschlagen, mit der Zeit eine gewisse Grundordnung zu schaffen, die auch einfach eingehalten werden kann. Für meinen begehbaren Kleiderschrank zum Beispiel habe ich mir IKEA- Boxen geholt, in denen ich meine Kleidung aufbewahre. So ist gleich alles ordentlich aufgeräumt und den Schrank auswischen geht auch schneller. Ein weiterer Gimmick: Tue ich Kleidung, von der ich denke, dass ich sie nicht mehr trage, in eine bestimmte Box und rühre ich sie im nächsten halben Jahr nicht an, weiß ich, dass ich das tatsächlich nicht mehr benötige – weg damit.

Auch wenn ich die Kaufdiät bis jetzt in diesem Beitrag noch nicht allzu arg einbezogen habe, kann ich dennoch guten Gewissens etwas von ihr weitergeben: Dort gibt es eine wöchentliche „Haushaltschallenge“, bei der verschiedene der unregelmäßigen Aufgaben gestellt werden. So wird man direkt motiviert, dies in Angriff zu nehmen und kann sich mit den anderen bei etwaigen Problemen oder Fragen austauschen. Auch steht einem die gesamte KD immer mit Haushaltstipps und –tricks zur Seite, was ich als junge Hausfrau sehr zu schätzen weiß.

Ich fasse also noch mal zusammen: Schafft euch langsam Routinen, einen festen Putztag und nehmt euch regelmäßig eine unregelmäßige Aufgabe vor, dann könnt ihr sehr bald die ersten Erfolge sehen! Und ihr werdet bemerken, dass Saubermachen gar nicht so lange dauert, wie gedacht. Denn bei einer bestimmten Grundordnung muss man eben nicht vor dem elterlichen Besuch zwei Stunden die Küche putzen. ☺

Ich wünsche euch jetzt noch einen schönen Tag! Ich werde demnächst auch versuchen, den letzten Teil meiner Italien- Exkursion zu schreiben und euch zu posten. Bis dann!

Eure Ding(s)

Mittwoch, 17. April 2013

Kaufdiät

Hallo zusammen!

Heute möchte ich euch wieder etwas Praktisches näher bringen, was ihr sicherlich auch gut gebrauchen könnt. Ursprünglich hatte ich mal geplant, das Ganze nicht zu beschreiben, nachdem ich bei einem Freund jetzt aber gesehen habe, dass das wohl gerade chick ist, muss ich wohl doch auch mitmachen. ☺

Hier geht’s zum Budgetpost des Freundes

Ich selbst benutze keine App oder ähnliches zur Verwaltung meines Geldes. Ich mache alles quasi per Hand, jedoch vermerkt am Computer. Allerdings habe ich mir das Ganze auch nicht wirklich ausgedacht, die Idee habe ich von einer Gruppe von chefkoch.de, die sagenhafte

Kaufdiät!

Eingetreten bin ich kurz vor Weihnachten 2012 in diese Gruppe, weil ich bemerkt hatte, dass mir mein Geld nicht so richtig reichte, obwohl es das eigentlich sollte. Also wollte ich mit ein bisschen klassischer Hausfrauentaktik mein Wissens aufbessern und so Ordnung und Struktur in alles bekommen.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, welche Themen der Kaufdiät im Forum öffentlich sind – wenn ihr euch aber erstmal einen Einblick verschaffen wollt, dann klickt euch von der Chefkoch- Startseite zur Community, dort im Unterforum „Sonstige Themen rund ums Kochen“ zu „Günstig leben – günstig kochen“. Dort findet ihr immer den tagesaktuellen Kaufdiätthread, der unter Garantie öffentlich ist. Am besten ihr lest dort die zwei langen blauen Artikel durch, die amitt jeden Morgen gegen 10 Uhr online stellt – sie erklären die Prinzipien der Kaufdiät und den Start mit ihr ganz gut.

Es gibt auch nicht allzu viele oder allzu komplizierte Prinzipien. Es geht hauptsächlich darum, sich Überblick über die eigenen Ein- und Ausgaben zu verschaffen, ein gesundes Einkaufsverhalten zu entwickeln – hier hilft das hübsche Mantra:

Brauche ich das wirklich oder will ich das nur?

- und weiterführend den eigenen Haushalt zu strukturieren. Die Gruppe unterstützt einen dabei sehr gut mit sowohl lobenden aber auch kritischen Nachfragen, was der eigenen Moral durchaus zuträglich ist. ☺

Um das Ganze jetzt noch einmal verständlicher zu machen, demonstriere ich das einmal an meinem Studentenleben:

In einem ersten Schritt erstelle ich eine einfach Excelliste. Dort trage ich zunächst meine Einnahmen ein, also z.B.

Betrag Herkunft
184,00€ Kindergeld
XXX € Lohn 1
XXX € Lohn 2

Im nächsten Schritt geht es dann um die festen Ausgaben. Auch hierfür legt man am einfachsten eine Exceltabelle an. Es empfiehlt sich übrigens, Excel die einzelnen Beträge immer am Ende zusammenrechnen zu lassen. Dafür einfach ganz unten ein „=“ tippen und die einzelnen Kästchen addieren oder eben subtrahieren. Wichtig bei der Ausgabentabelle ist auch, wirklich alle Beträge aufzuschreiben, die man eben so hat. Dazu gehören dann auch Posten, die evtl. nur einmal im Jahr aufkommen. Diese dann eben entsprechend durch zwölft teilen und so in die Monatsausgabenaufstellung aufnehmen. Das könnte etwa so aussehen:

Betrag Ausgabe
XXX € Warmmiete
XXX € Stromkosten
17,98€ GEZ
XXX € Internet
XXX € Fernsehen
XXX € Telefon
XXX € Krankenversicherung
XXX € Versicherung 1
XXX € Versicherung 2
XXX € Unibeitrag
XXX € Semesterticket
XXX € Semesterliteratur
XXX € Friseur
XXX € Geschenke
XXX € Ansparen für Weihnachten
XXX € Ansparen für Weltreise
XXX € Sportverein
XXX € Musikschule

Dann solltet ihr eine feste Summe X mit monatlichen Einnahmen und eine feste Summe Y mit monatlichen Ausgaben haben. Es empfiehlt sich, für die unregelmäßigen Ausgaben ein zweites Sparkonto einzurichten, sodass man nicht in Versuchung geführt wird, es auszugeben. Zieht man Y von X ab, sollte hoffentlich noch genügend Geld für eurer leibliches Wohl übrig bleiben.

Die Kaufdiät sieht hier ein wöchentliches Budget vor. Der Durchschnitt liegt aktuell bei 32€/p.P/p.W. Er schwankt jedoch auch je nach eigenen Vorlieben wie etwa viel Bio oder viel Fleisch. Außerdem ist es sinnvoll, beim wöchentlichen Budget mitzubedenken, dass es auch Monate mit fünf Wochen gibt. Was möchte man dann machen? Budget entsprechend kürzen oder ein fünftes Budget für diese Woche in der Rückhand haben? Die meisten machen es mit einem fünften Budget, ich kann mir das z.B. aber nicht leisten.

Wichtig ist aber auch, dass ihr an euch denkt. Richtet euch also ein Weggeh-, Taschengeld-, Bücher- oder sonst was Budget ein, wenn ihr etwas habt, was ihr euch regelmäßig kauft, um euch wohl zu fühlen. Es geht nicht darum, um jeden Preis zu sparen. Vielmehr geht es darum, einen Überblick über die einzelnen Finanzen zu haben und sich keine Sorgen mehr machen zu müssen, ob man sich am Monatsende noch Essen leisten kann.

Deswegen rät die Kaufdiät auch an, sich das wöchentliche Budget in bar zu holen und nur das auszugeben – die EC-Karte kann also getrost daheim bleiben. Ich persönlich nehme sie zwar für Notfälle mit, aber benutzen tue ich sie nicht. Etwaiges Geld, das am Wochenende noch übrig ist, das Grüngeld, wandert in eine Spardose. Kauft euch irgendwann einmal etwas Schönes davon oder verwendet es zur Not, wenn euch das Wochenbudget nicht reicht, was aber besser nicht vorkommen sollte.

Nachdem dann die Finanzen so in Ordnung gebracht sind, geht die Kaufdiät noch weiter und ordnet den Haushalt. Hier gibt es verschiedene Untergruppen, da es eben auch verschiedene Bedürfnisse gibt. So werden Mütter andere Probleme haben wie ich als Studentin. Doch einiges kann man sich auch dort abkupfern. Das möchte ich euch demnächst vorstellen, sofern Interesse besteht.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

Eure Ding(s)

Dienstag, 16. April 2013

Zivildienst

Hallo zusammen!

Ich bin erfolgreich wieder zurück von meinem Wochenende Arbeit in Berlin. Zwar war ich jetzt schon zum zweiten Mal dort, aber ich kann trotzdem nur sagen: Was für eine geile Stadt! So viel Geschichte und Leben und Schönheit gibt es sonst wohl kaum in dieser einzigartigen Kombination. Allein die verschiedensten Baustile der Häuser haben es mir angetan. Viel Jugendstil, aber auch Modernes, das sich ohne Probleme ineinander fügt. Dazu dann eine ordentliche Portion deutsche Geschichte – neue, neuere und Zeitgeschichte wie man bei uns im Seminar sagen würde. Ich bin einfach nur fasziniert.

Und wenn ich die Möglichkeit hätte, ein Jahr in Berlin zu verbringen – ich würde es sofort tun. Es muss wunderbar sein, direkt in der Stadt zu wohnen. Vielleicht zwischen zwei Seminaren mal in das ein oder andere Museum zu hüpfen und sich umzuschauen. Oder einfach mal mit dem Fotoapparat loszuziehen und alles festzuhalten, was einem so vor die Linse springt. Leider konnte ich das natürlich jetzt nicht tun, ich war ja schließlich nur als persönliche Assistenz im Pflegebereich mit dabei, d.h. ich war die ganze Zeit mit Rollstuhlschieben beschäftigt.

Darüber wollte ich auch einmal erzählen. Die Arbeit in der Pflege. In meinen Augen ist das nämlich ein wichtiger Bereich, dem leider viel zu wenig Aufmerksamkeit zukommt. Oft sehen sich körperlich Behinderte nämlich in der Situation, dass sie keine oder kaum staatliche Förderung bekommen – an einen normalen Job ist oftmals gar nicht zu denken, da man mit Behinderung ja als „schwer vermittelbar“ gilt. Auch in Berlin habe ich es jetzt oft erlebt, dass die Menschen einen großen Bogen um einen Rollstuhlfahrer machen. Warum? Glauben sie, dass das ansteckend ist? Oder ist es ihnen unangenehm, jemanden zu sehen, der auf die Hilfe anderer angewiesen ist? Ist es das Fremde und Unbekannte, das ihnen Angst macht?

Ich muss gestehen, bevor ich meinen Job in der Pflege angenommen habe, habe ich mir darüber auch nicht allzu viele Gedanken gemacht. Man achtet darauf einfach nicht so sehr. Doch seitdem ich in der Pflege arbeite, habe ich bemerkt, wie man sensibler für manche Dinge wird. Man bemerkt diese Menschen eher – und ich persönlich frage mich nicht, was ihnen Schlimmes widerfahren ist oder ob es ansteckend ist, sondern, ob sie auch so ein selbstbestimmtes Leben führen wie die Person, für die ich arbeite.

Ich möchte hier nichts beschönigen, der Job ist hart, die Arbeitszeiten lang und man muss sich vollkommen zurückstellen. Aber es eröffnet einen auch einen ganz anderen Blickwinkel. Man stellt fest, dass man selbst auch mal nicht so wichtig sein kann. Gleichzeitig aber auch, dass man sich nicht komplett vergessen darf, denn sonst bekommt man selbst schnell Probleme mit dem eigenen Körper. Man muss eine Distanz zu seinem Job behalten, obwohl oder gerade weil man face-to-face mit einer anderen Person arbeitet. Da kann es keine Freundschaft geben, wenn der eine bezahlt wird, für den anderen Handlangerdienste zu erledigen. Da kann es höchstens eine freundschaftliche Arbeitsbeziehung geben. Das muss man trennen und das ist definitiv keine leichte Sache, wie ich selbst auch erleben durfte/musste.

Doch wenn man dies einmal geschafft hat, wird man seinen eigenen Horizont erweitern. Gerade in dieser narzisstischen Gesellschaft von heute kommt es darauf an, auch mal an andere denken zu können, auch mal die Position von anderen einnehmen zu können. Leider wollen dies viele, gerade junge, Menschen nicht mehr. Meiner Meinung nach sind gerade dies Eigenschaften, die man mitbringen muss, um im Leben wirklich erfolgreich zu sein.

Deswegen plädiere ich auch dafür, einen solchen Sozial- oder Zivildienst für die junge Generation wieder einzuführen. Es muss ja keine Wehrpflicht sein. Doch ein allgemeiner Sozialdienst für ein Jahr nach dem Abschluss der Schule kann den jungen Leuten von heute aufzeigen, wie das Leben noch sein kann, ihnen bewusst machen, was sie alles haben und was sie durch eigene Kraft erreichen können. Und genau dies tun viele ja auch schon während eines Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahres, was auch durchaus ein guter Ansatz ist. Doch noch besser – auch im Sinne der Knappheit an Pflegern – ist es, junge Menschen dazu zu verpflichten, wenigstens einmal im Leben etwas Gutes zu tun. Deswegen würde ich mir wünschen, dass ein solcher Zivildienst in Deutschland wieder ins Leben gerufen wird.

Was haltet ihr davon? Habt ihr selbst auch solche Erfahrungen gemacht? Und, mal anders gefragt: Interessieren euch solche „ernsten“ Themen überhaupt? Möchtet ihr das ausgeweitet haben, vielleicht auch mit weiterführenden Informationen zu Möglichkeiten, sich gesellschaftlich zu engagieren? Ich freue mich auf eure Antworten!

Eure Ding(s)

PS: Ich habe bereits gesehen, dass ich mehr Seitenbesucher als nur die ein, zwei Kommentatoren habe, vielleicht mag sich ja sonst noch jemand einfach mal melden? Ich freue mich über alles, was ich von euch höre!

Mittwoch, 10. April 2013

Die Unzufriedenheit der deutschen Kinder

Hallo zusammen!

Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das gerade die Runde in den Nachrichten macht und mich persönlich als angehende Lehrerin anspricht: Die Unzufriedenheit der deutschen Kinder und Jugendlichen. Ein recht polemischer Zeitungsartikel dazu findet man hier:

Artikel der Zeit

Der Artikel räumt zwar ein, dass es den deutschen Kindern besser gehe, argumentiert dann aber mit der vermeintlichen Unzufriedenheit dieser, um die aktuelle Leistungsgesellschaft zu verteufeln. Gleichzeitig werden einige halbgare Andeutungen einer schwarzen Zukunft gemacht, ohne diese jedoch weiter auszuführen oder zu begründen. Insgesamt transportiert dieser Artikel fast keine Information und erreicht viel eher eine Panikmache.

Um diesem Sachverhalt auf den Grund zu gehen, schaue ich mir einmal den Unicef- Bericht direkt angesehen. Man findet ihn hier, allerdings nur auf Englisch:

Unicef- Bericht

Darin findet sich gleich auf Seite 5 eine Tabelle mit verschiedenen Rankings von 29 verschiedenen europäischen Ländern. Deutschland liegt bei der Gesamtbetrachtung der kindlichen Situation immerhin auf Platz 6, keineswegs also schlecht. Tatsächlich eher mittemäßig ist der materielle Wohlstand (Platz 11), Gesundheit und Sicherheit (Platz 12) und Wohnen und Umgebung (Platz 13) – doch das besagt ja noch längst nichts über die reale Situation. Also lese ich weiter...

Interessant finde ich auf Seite 8 den Grund für die Erstellung dieser Tabelle: Sie soll den Fortschritt der Kinder feststellen und messen und so Standards für die Kindesentwicklung der Industrienationen aufzeigen. Außerdem soll die Frage beantwortet werden, wie verschiedene Länder diese Standards erreichen können.

Des Weiteren wird hier auch darauf hingewiesen, dass die Daten aus bearbeitungstechnischen Gründen bereits aus den Jahren 2009-2010, der europäischen Krise, stammen. Das heißt, dass die Daten nicht notwendigerweise die aktuelle Situation widerspiegeln müssen.

Auf Seite 9 werden daraufhin die verschiedenen Bewertungsmaßstäbe für die einzelnen Merkmale erläutert. Sie erscheinen mir durchaus sinnvoll. Für Gesundheit so zum Beispiel: Gesundheit bei Geburt (Säuglingssterberate, Rate der untergewichtigen Geburten), Prävention (Immunisierungsrate), Kindersterblichkeit (Mortalitätsrate der 1-19 Jährigen).

Darauf folgen die einzelnen Tabellen zu den Merkmalen, die die untersuchten Ländern in Hinsicht auf den jeweiligen Durchschnitt zeigen. Leider fehlen hier vollkommen die absoluten Zahlen, man kann lediglich ablesen, um wie viel ein Land vom Durchschnitt abweicht., darauf werden dann noch einmal die einzelnen Merkmale dargestellt (z.B. die Prozentzahlen der Kinderarmut). Die deutschen Zahlen schreibe ich mal zur Übersichtlichkeit raus:

Merkmal Abweichung vom Durchschnitt*
materieller Wohlstand +0.6
Gesundheit und Sicherheit +0.4
Erziehung +1.2
Verhalten und Risiken +1.2
Wohnung und Umgebung +0.6

*= nicht in Prozent

Anschließend werden noch Schwachpunkte und weitere Möglichkeiten zur Beschreibung der Lage der Kinder in den Industrienationen genannt, die zum Teil noch nicht verwirklicht wurden.

Im darauffolgenden zweiten Teil des Berichtes soll es dann um die Meinungen der Kinder gehen. Zunächst werden dort dann die besonders zufriedenen Kinder (im Vergleich zur materiellen Situation) genannt: Griechenland, Spanien und Italien (ob das etwas mit der Mentalität der Menschen zu tun hat?. Ebenso werden die besonders unzufriedenen Kinder genannt: Deutschland als der große Verlierer, Luxemburg, Canada und Polen.

Darauf folgt eine Tabelle, die beschreibt, wie viel Prozent der deutschen Kinder eher mit ihrem Leben zufrieden sind. Bewerten sollten die Kinder anhand einer Scala von 0-10, wobei 0 für das schlechtmöglichste Leben steht und 10 für das bestmöglichste. Deutschland hat hier einen Prozentsatz von 84%, d.h. 16% der Kinder sind eher unzufrieden mit ihrer Situation.

Diese Gesamt(un-)zufriedenheit wird dann noch weiter aufgeschlüsselt. 74,7% der deutschen Kinder können gut mit ihrem Umfeld kommunizieren (Bewertung: nette, helfende Klassenkameraden, Sprechen mit Mutter und Vater: wobei hier auffällt, dass viel mehr Kinder eher mit ihrer Mutter sprechen können). Insgesamt ist das noch oberer Durchschnitt.

Leider werden dann jedoch keine weiteren Merkmale aufgeschlüsselt. Interessant wären ja zudem noch die Beziehungen zu Lehrern, der Notendruck, Freizeit- und Entspannungsmöglichkeiten, Geschwister, andere Peers, Gewalt und noch einiges mehr.

Damit aber gibt es keine eindeutige Begründung in diesem Unicef- Bericht, dass ausgerechnet der Leistungsdruck die geringe Zufriedenheit der deutschen Kinder verursacht. Dieser mag zwar durchaus eine Rolle spielen, aber genauso gut könnte es jedes andere der von mir vorgeschlagenen Merkmale sein oder ein anderes.

Insgesamt also halte ich für mich fest, dass hier mal wieder unberechtigte Panikmache in den Medien betrieben wurde. Leistungszwang bietet sich einfach nur zu gut an, um ein Problem, das es so tatsächlich in Deutschland gibt – wie die Zahlen beweisen -, wegzureden und sich eine Klärung zu sparen.

So. Das war jetzt doch eine sehr aktuelle und auch persönliche Sache, da ja meine Meinung ziemlich deutlich zum Ausdruck kam. Was haltet ihr von den Ergebnissen des Berichts? Habt ihr eigene Thesen, wie es zu dieser eher geringen Zufriedenheit kommt oder haltet ihr das alles nur für ausgemachten Quatsch?

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

Eure Ding(s)

PS: Falls es in meinem Impressum nicht steht: Ich distanziere mich ausdrücklich von den in jeglichen Links dargestellten Meinungen und übernehme keinerlei Verantwortung für deren Inhalte. Nur so zur Sicherheit. ☺

Dienstag, 9. April 2013

Der vierte Tag

Hallo zusammen!

Ich habe mich bemüht, den nächsten Blogbeitrag relativ zügig zu bringen und hier ist er dann auch schon:

Der vierte Tag

Uhrzeit Station
8:45 Abfahrt vom Hotel
9:30 Stadtpanorama, geohistorische Verortung
9:45 Via San Giorgio, Casa di Rigoletto
10:00 Piazza Sordello, Palazzi Bonacolsiani
10:15 Palazzo Ducale
13:00 Mittagspause
14:30 Palazzo del Broletto
15:00 San Lorenzo
15:30 Sant’ Andrea
17:00 Dom San Pietro

Soweit der Tagesplan. Das als Puffer eingeplante Theater haben wir nicht besichtigt, deswegen erscheint es auch nicht in der Tabelle. Wir waren zu lange in Sant’Andrea, aber das hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Los ging es morgens mit dem Bus Richtung Stadtkern von Mantua. Da wir doch ein gutes Stück auswärts nächtigten, war das sehr entgegenkommend. Unser Busfahrer ließ uns dann an der großen Stadtbrücke (Mantua ist von drei oder vier großen Seen umgeben) mit Blick auf die Rückseite des Palazzo Ducale heraus. Dort wurde uns zunächst die Stadtgeschichte Mantuas erläutert, um dann kurz auf die Schäden am Palazzo durch das letzte Beben zu verweisen (Risse...).




Der Palazzo Ducale in Rückansicht und Blick auf einen Innenhof

Von dort aus ging es zu Fuß nur wenige Meter zur Via San Giorgio, in der sich die Casa Rigoletto befand. Ich habe keine Ahnung mehr, wer Rigoletto war, aber der Statue nach zu schließen ein Komiker oder ähnliches. Ins Haus selbst durften wir nicht, das war ein Museum. Die Casa steht übrigens direkt Wand an Wand mit dem Dom.


Die Rigoletto- Statue

Ein weiterer kurzer Fußweg zur Piazza Sordello, gesäumt von den Palazzi Bonacolsiani und dem Palazzo Ducale. Interessant ist, dass man die Piazza durch Tore vor der Bevölkerung verschließen konnte. Dann ging es auch schon direkt zur Museumsbesichtigung in den Palazzo Ducale, wo uns ein Kommilitone eine wirklich gute Führung gab. Zwar waren durch das Erbeben einige Sammlungen geschlossen, dafür wurden jedoch einige Privatgemächer mit antiken Skulpturen geöffnet.


Der Palazzo Ducale in Frontansicht

Torre della Gabia

Ach übrigens durfte man dort keine Kameras mit hinein nehmen, sodass es leider keine Bilder gibt, obwohl ich zum Beispiel gerne das Sternen-/Horoskop-Himmel Zimmer fotografiert hätte.

Darauf war es auch schon wieder Zeit für die Mittagspause. Etwas ziellos liefen wir zunächst durch die Innenstadt und versuchten unser Glück in ein paar Seitenstraßen. Und wir wurden tatsächlich fündig: Eine kleine, sehr volle Piadineria mit Imbisscharakter. Dort gab es Piade (oder wie das richtig heißt), das ist eine Art Wrap gefüllt mit Gemüse und geschmolzenem Käse, das allerdings nur einmal in der Mitte geklappt wird. Verdammt lecker, kann ich sagen. ☺

Davon gestärkt wechselten wir in das nebenan liegende Café, einerseits um wirklich Kaffee zu trinken und anderseits um eine Toilette zu haben – was wir aber nach einer kurzen Besichtigung der Örtlichkeiten lieber auf später verschoben. Nachdem wir dort gemütlich einen Plausch gehalten hatten, beschlossen wir, dass wir unbedingt noch einmal italienisches Eis essen wollten und zogen los.

Zunächst einmal ging es zu McDonald’s um dort die Toilette zu benutzen – internationaler Toilettenstandard und so. ☺ Allerdings benötigte man den Zugangscode, der auf den Kassenzetteln aufgedruckt war. Also, was tat ich? Quatschte ein paar italienische Teenies an, ob sie den uns nicht leihen würden. Und sie waren echt sehr zuvor kommend, denn plötzlich wühlten quasi alle, um einen Zettel zu finden. Echt super! Mit dieser Hilfe kamen wir dann auch ins Klo.

Nachdem das dann auch erledigt war, suchten wir uns eine Eisdiele. Da wir vor der nächsten, die uns begegnete, auch andere Kommilitonen trafen, die uns beschwörten, unbedingt dort Eis zu kaufen, taten wir dies natürlich auch. Das Schokoeis war echt kein Vergleich, total cremig. Nach dieser weiteren Stärkung war die Mittagspause dann auch schon wieder vorbei.

Nach der Pause wurde uns zunächst das zur Piazza Broletto zugehörige Palazzo Broletto vorgestellt. Besonders sind dabei die Schwalbenzinnen, die eine bestimmte politische Ausrichtung vertreten sollen. Aber wie bei so ziemlich allem in der Geschichte, wird auch dies inzwischen angezweifelt.


Rechs das Palazzo Broletto und links ein alter Bekannter - noch ein Schwanzvergleich äh Geschlechterturm

Von dort aus ging es zur Torre della Gabia, das abschließbare Tor, und zur nahe gelegenen Vergil- Plastik, die leider zu einem guten Teil von Gerüsten verdeckt wurde. Vergil ist quasi so was wie die antike Berühmtheit der Stadt, da er in einem Dorf aus dem Umland geboren wurde. Jaja, italienischer Aneignungsstolz.

Weiter wurden uns der Palazzo della Raggione, Torre del’Orologio und die Casa del Mercatore. Der Torre besitzt eine sehr ausgefallene Uhr, die nicht nur Stunden, Minuten und Sekunden, sondern noch weitere horoskopische Angaben macht. Die Casa del Mercatore könnt ihr unten sehen, es ist, sofern ich das behalten habe (ihr merkt, zu viel Input), eines der ältesten Gebäude in Mantua.



Torre del' Orologio

Casa del Mercatore

Dann folgte noch San Lorenzo, eine gut einen Meter tiefer liegende Rundkirche. Ziemlich klein und dunkel, aber mit einem ganz eigenem Charme, auch wenn es eine extra Empore für Frauen gibt.



San Lorenzo von außen und innen

Jetzt aber: Das Tageshighlight! Die Kirche Sant’Andrea! Viel eindrucksvoller, als der später noch kommende Dom, leider gerade mit einigen Gerüsten vollgestellt, da auch hier das letzte Erbeben beträchtlichen Schaden angerichtet hat. Die Kuppel wird so zum Beispiel nur noch durch Seile gehalten und durch Gerüste im Innern gestützt.


Vorderansicht von Sant'Andrea

Zwar ist die Kirche dem heiligen Andreas gewidmet, der eigentliche Star der Kirche ist aber Longinus. Dieser, ein römischer Soldat, soll am Kreuze Jesu eine Ampulle mit dessen Blut aufgefangen haben und nach diversen Wanderungen nach Mantua gebracht haben. Dort ging das Blut dann verloren und tauchte im 9. Jahrhundert an exakt der Stelle der Kirche wieder auf. Zwischenzeitlich ging es noch mal verloren (und wurde jedes Mal natürlich durch eine Vision im Traum wiederentdeckt) und mehrmals geteilt. Aber heute befinden sich immer noch zwei kleinere Ampullen in der Krypta der Kirche. In ihnen soll sich mit Jesu Blut getränkte Erde befinden. Diese Krypta ist der Öffentlichkeit allerdings nicht zugänglich.


Das so ziemlich einzige Stückchen Decke in der Kirche, das nicht von einem Gerüst belagert war.

Und hier kommt unsere Super-Dozentin (die italienisch sprechende) ins Spiel: Noch während des eher trockenen Vortrags eines Kommilitonen verschwand sie in die Kirche und kam nach einer knappen Viertelstunde wieder heraus. Sie hatte uns eine Privatführung ergattert und sie würde uns dolmetschen. Also wurde uns zunächst der Seitenaltar des Longinus mit der gesamten Blut- und Kirchengeschichte erzählt, um dann, an einem Gärtner- Jesus mit Hut vorbei, zum absoluten Highlight zu kommen: Der Abstieg in die Krypta!

Dunkel ging es eine Treppe hinab, denn erst unten waren die Lichtschalter für das spezielle Licht. Dort war es relativ großzügig, es gab drei Seitenschiffe, wenn man das so nennen kann, jedoch eher leer. Und in der Mitte die Reliquie. Ich spare mir die bildliche Beschreibung, ihr könnt sie ja unten sehen. Leider war es relativ dunkel unten und eben wieder mit Gerüsten ausgefüllt wegen des Erbebens. Aber ohne würde die Decke das Gewicht nicht tragen und einstürzen, also lieber so.





Die Reliquie in der Krypta von Sant' Andrea. Einmal mit Herausrechnung des gelben Lichts. Bitte verzeiht die schlechte Bildqualität, da unten war es nicht besonders hell.

Nach einigen weiteren gut erzählten Anekdoten ging es wieder hinauf und nach einem wirklich begeisterten Applaus für unsere italienische Führerin ging es wieder weiter. Und zwar zur letzten Station für den Tag, den Dom.



Außenansichten des Domes

Der Dom in Mantua war eine sehr unspektakuläre Sache. Recht klein, nicht besonders verziert, eher eine einfache große Kirche, gehörte aber natürlich mit zum Wettstreit der Mächte in Mailand-Pavia-Mantua.






Verschiedene Eindrücke aus dem Innern des Domes

Damit war das offizielle Programm beendet und wir hatten danach knapp zwei Stunden Zeit zum Bummeln oder Kaffee trinken (letzteres, wir waren ja schließlich in Italien und die Leute wollte man ja auch kennen lernen), bevor es zum gemeinsamen Essen in eine Pizzeria ging.

Spontan zu zwanzigst in eine Pizzeria einfallen ist natürlich immer eine gute Sache. Doch die Italiener schien das gar nicht sonderlich zu stören. Freundlich stellten sie uns einige Tische zusammen und bedienten uns. Zuerst gab es Pizzabrot mit Pesto, anschließend die bestellten Speisen. Ich hatte mich für eine Quattro Formaggi bestellt – verdammt lecker.

Leider konnten wir danach nicht mehr allzu lange zusammen sitzen, da unser Busfahrer unbedingt zwölf Stunden Ruhezeit haben musste, bevor er das nächste Mal in den Bus stieg – nämlich um uns dann Heim zu fahren. ☺ Also war schon früh Aufbruch, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat, sondern vielmehr zu gegenseitigen Zimmerbesuchen zum Quatschen führte. Zu uns zwei Mädels kam noch ein Freund mit, der es natürlich nicht lassen konnte, beim Verlassen des Zimmers aufmerksamkeitsheischend und mit eindeutigen Blicken und Gesten unser Zimmer zu verlassen. Nicht, dass da wirklich was gewesen wäre. Nur Klatsch und Tratsch eben.

Und damit endete auch schon wieder dieser vierte Tag, die Abfahrt stand bevor, die Koffer waren gepackt.

Ich wünsche euch noch eine gute Nacht, falls ihr noch nicht im Bett seid, und bis zum nächsten Post!

Eure Ding(s)

Montag, 8. April 2013

Impressum

Nur ganz kurz und eigentlich auch kein richtiger Blogeintrag, aber notwendig. Sobald ich ein richtiges Design habe, bekommt das Impressum natürlich einen eigenen Link in der Navi.

Ich wunder mich nur grad, warum das nicht schon vor einer knappen Woche gepostet wurde? Eigentlich hatte ich das nämlich schon längst veröffentlicht... Naja, jetzt ist es ja da.

Impressum

Angaben gemäß § 5 TMG:

Mareike Kotscha
Leimerstr. 52
69126 Heidelberg

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Kochen!

Hallo zusammen!

Der Bericht für den vierten Tag ist schon in Arbeit, aber da er wieder nicht so ganz kurz wird, dauert es eben noch. Deswegen kommt heute mal wieder ein neues Thema auf den Tisch, und zwar sprichwörtlich: Ich möchte euch eines meiner tollen Gerichte zeigen, die ich mir zaubere.

Da ich als Studentin natürlich sehr knapp bei Kasse bin, gibt es bei mir natürlich immer sehr günstiges Essen. Ausgefallenere Dinge koche ich so dann auch nur, wenn ich sie günstig erstehen kann, so etwa die verwendete Zucchini. Die hatte ich am Ostersamstag abends per Zufall ergattert, denn ich war mit meinem Bruder gegen halb neun noch einmal einkaufen, weil er unbedingt Eis wollte. Gnadenlos reduziert waren da dann aber alle offenen Gemüsesorten (was in diesem Supermarkt allerdings nicht besonders viel ausmachte...). Jedenfalls bekam ich zwei Zucchini für 0,36€. Eine davon habe ich heute verwendet. Nun also zum Gericht:

Penne mit Tomaten- Zucchini- Soße für zwei Portionen

Stellt euren Wasserkocher mit gut einem Liter Wasser auf, wiegt etwa 220g Nudeln in einen Topf und salzt sie schon mal. Dann könnt ihr auch schon anfangen, die Zucchini zu waschen und zu schneiden. Ich habe sie im Julienne-Schnitt, also länglich, geschnitten, damit sie zu den Penne passen.

Wenn das Wasser kocht, gießt es über die Nudeln in den Topf, Deckel drauf und auf eineinhalb einschalten. Derweil könnt ihr die Zucchini fertig schneiden oder schon eine Zwiebel würfeln. Danach eine Pfanne mit Öl erhitzen und das Gemüse darin andünsten. Sobald das Gemüse weich ist und einigermaßen Farbe angenommen hat, können die passierten Tomaten sowie Gemüsebrühe nach Belieben aufgegossen werden. Lasst das Ganze kurz einkochen, sollte es zu flüssig sein, einfach noch ein bisschen Stärke oder Mehl dazu geben und einrühren. Würzt nach Belieben. Ich habe zusätzlich zur Gemüsebrühe noch Pfeffer und italienische Kräuter verwendet.

Und das war es eigentlich auch schon. Nudeln abgießen, auf einen Teller. Soße darüber und Bon Appetit!


Etwas fehlt aber noch und zwar die Preiskalkulation. Ich möchte euch nämlich beweisen, dass gut und günstig einander nicht ausschließt. Hier also diese:
220g Barilla Nudeln: 0,30€
1 Zucchini: 0,18€
500g passierte Tomaten: 0,35€
Pauschale für Gewürze: 0,07€
Gesamt: 0,90€ für 2 Portionen

Natürlich bekommt man nicht immer Gemüse so günstig, gerade jetzt wird es mit dem Gemüse langsam mau. Mit ein bisschen Glück und Geschick (oft haben Supermärkte nämlich samstagabends ihr Gemüse reduziert) kann man aber dennoch gutes Gemüse bekommen. Vielleicht gefällt euch mein einfaches Essen ja und würde mich freuen, wenn ihr über eure Erfahrungen beim Nachkochen berichtet.

Liebe Grüße
eure Ding(s)

Sonntag, 7. April 2013

Der dritte Tag

Hallo zusammen!

Nun kommt mit einem Paukenschlag hüstel der lange ersehnte nächste Teil meines Italienberichts. Viel Spaß beim Lesen!

Der dritte Tag

Uhrzeit Station
10:00 Certosa di Pavia
12:00 Geoanalyse, Castello Visconteo
12:30 Mittagspause
14:00 Palazzo Communale, Universitätsviertel, Geschlechtertürme
15:00 Kirche San Michele
15:30 Brücke
15:45 Dom
16:05 San Pietro

Soweit also der Tagesplan. Ihr fragt euch sicherlich, warum dieser im Vergleich zum vorigen so kurz ausfällt? Tja, meine Gruppe war halt besonders toll. ☺ Spaß beiseite, wir hatten an diesem Tag einige Strecken mit dem Bus zu bewältigen. Aber fangen wir mal besser vorne an...

Nach einer weiteren schlecht geschlafenen Nacht, einem weiteren mäßigen Frühstück versammelte sich die Mannschaft komplett gepackt und pünktlich um halb neun vor dem Bus zur Abfahrt. Die gesamte Mannschaft? Nein! Ein kleiner rebellischer (ähm unwissender) Busfahrer hatte keinerlei Ahnung, dass er uns am heutigen Tage weiter nach Pavia (und von da aus noch weiter) fahren sollte. Also packte der gute Mann, dessen gute Laune wirklich nichts verderben konnte, schnell seine Sachen und mit dem Navi ausgerüstet ging es dann los durch die Mailänder Innenstadt. Im Schneckentempo. Ich glaube, die gesamte Stadt bestand nur aus einem einzigen Stau und roten Ampeln. Nach einer halben Ewigkeit und einigen bei rot überfahrenen Ampeln ließen wir Mailand aber endlich hinter uns und kamen dem nur knapp 40km entfernten Pavia näher.

Im Bus war die Stimmung famos, man war zwar müde, aber man kannte sich inzwischen ja einigermaßen, sodass ausreichend Raum für allerhand Späße gegeben war. Leider konnte der gesamte Bus das Rätsel über die Abbildungen auf meinen Keksen nicht lösen (auf Atomium und Brandenburger Tor kamen wir, das dritte war nicht zu erklären). Auch einer unserer Dozenten musste sich auf diebischste Art und Weise („Ach, darf ich mir den auch mal anschauen? – Danke für den Keks!“) an dem Rätselraten beteiligen. Übrigens war ich nicht die einzige, die großzügig und generös ihre Essenschätze mit den anderen teilte. Ein allgemeines zweites Frühstück fand statt, bis wir an der Certosa di Pavia, unserem Zwischenziel, ankamen

Leider war die ursprüngliche Referentin dieser Klosteranlage überraschend krank nicht erschienen, sodass die übrigen Gruppenmitglieder mit dürftigen Handyverbindungen einige wichtige Daten zusammengekratzt hatten. Das Kloster verband/verbindet den Beginn eines riesigen Parks mit dem Schloss/Burg in Pavia.. Wohl gemerkt, nach Pavia fuhren wir später noch eine gute halbe Stunde. Während der kurzen Erläuterungen konnte man auf einer nahegelegenen Mauer beobachten, wie die tierische Fortpflanzung der Katzen funktionierte, was natürlich zu einigen sehr unreifen Kommentaren der gebildeten Mitreisenden verführte. ☺

Darauf ging es endlich hinein. Offiziell durfte man dort nicht fotografieren, da sich jedoch keiner der Touristen daran hielt, schoss auch ich ein paar wenige (wenn auch mit schlechtem Gewissen... aber immerhin ohne Blitz!). Der erste Blick, der sich uns bot, war die Fassade der Kirche und sie war wirklich atemberaubend. In unzähligen Statuen und Reliefen wurde die Geschichte des Christentums mit den verschiedenen Märtyrern und im Kampf gegen die Weltlichkeit (und noch irgendwas) dargestellt.






Außenansichten der Kirche der Certosa di Pavia

Noch beeindruckender war dann das Innere der Kirche. Sehr viele kleine Seitenkapellen, alle einem biblischen Thema gewidmet (z.B. Mariä Empfängnis), das sie konsequent in aller Gestaltung durchhielten. Besonders putzig fand ich die Engelchen an einer Decke, die die Dornenkrone und Kreuznägel Jesu trugen. Das Seitenschiff ähnlich prunkvoll. Alle Decken übrigens entweder in verschiedenen Blautönen oder rot gehalten. Von Gold ganz zu schweigen. Da steckte ordentlich Geld dahinter. Ebenfalls erwähnenswert: Der Kapitelsaal mit sage und schreibe 32! Plätzen, sehr großzügig gestaltet, mit reichlich Holzschnitzereien und einem riesigen goldenen Altar, der mit zahlreichen Edelsteinen geschmückt war. Hatte ich schon erwähnt, dass es dort Geld gegeben hatte?

Von der Kirche aus kam man dann in den Kreuzgang. Joar, klein war was anderes. Sehr gepflegt, hübsch anzuschauen, mit Resten von alten Reliefen. Dann aber der Oberhammer: Durch ein weiteres Tor kam man zu einem weiteren Kreuzgang, der mindestens so groß wie ein gesamtes Fußballfeld war. Gesäumt wurde er von 32 kleine Häusern, den Clausuren der Mönche. Man konnte eines sogar betreten. Es bestand aus 2 kleinen Zimmern, eines davon mit Kamin, einer Essensdurchreiche von draußen und einem Privatkreuzgang. Wenn das mal kein Luxus war. ☺


Die 32 Clausuren

Danach wollte ich mir zwar noch mal die Kirche anschauen, aber wir wurden von einem dunkelhäutigen Mönch nach draußen komplimentiert, da nun die Mittagsruhe bzw. vorher das Mittagsgebet stattfinden würde. Nun gut. Dann eben nicht. Also wieder zurück in den Bus. Und wer fehlte dort? Zwei unserer Dozenten. Die waren zum Glück aber nicht allzu weit, nur auf der Toilette des Busparkplatzes... Unser verbliebener Dozent überzeugte den Busfahrer ihnen doch einen Streich zu spielen.. Tja, auch Dozenten können rennen. ☺

Dann ging es wie gesagt in die Innenstadt von Pavia. Zuerst stand hier das die Burg, das Castello Visconteo, also das Kastell der Familie Visconti, auf dem Plan. Allerdings hatten unsere äußerst kundigen Führer nicht besonders viel darüber zu sagen. Und rein durfte man auch nicht. Eher langweilig daher.



Castello Visconteo in Außenansicht

Darauf führten sie uns, ich glaube, auf den Marktplatz, der doch noch ein gutes Stückchen entfernt war. Dort durften wir dann – pünktlich im Zeitplan – Mittagspause machen. Es bildeten sich wieder spontan einige kleine Gruppen und meine war so faul, direkt am Marktplatz in ein kleines Café zu gehen. Schnuckelig, klein, leckere Paninis, mindestens genauso guter Kaffee und eine Odyssee bis zum Klo (aber ein richtiges!). Als erstes war eine Freundin von mir auf der Toilette, die Schreckgeschichten vom Aufzug erzählte, der zur Toilette führen sollte... Licht ausgehen, Türen selbst aufschieben, Rattern... Naja, das volle Programm eben. Darauf entschieden die nächsten zwei – eine Bekannte und ich – notgedrungen eben auch auf die Toilette zu gehen. In meiner gnadenlosen Intelligenz fand ich ein Schild zur Toilette, das über Treppen zu gehen schien. Also nichts wie hinterher!

Und plötzlich standen wir in einem halb im Bau befindlichen Hinterhof. Doch wir schienen richtig zu sein, über zwei Treppen kamen wir in eine Art halb geschlossenen Flur. Doch wohin nun? Es gab kein weiteres Toilettenschild... Also probierte ich einfach mal eine Tür aus – und siehe da, es war eine kleine Lounge (whatever...), von der aus man zu den Toiletten kam! Sogar den Aufzugschacht gab es hier, da waren wir also richtig. ☺ Der Weg zurück war dann auch gar kein Problem mehr.



Big Brother's watching you in Pavia und Marktplatz

Nach der Mittagspause durften wir zunächst die Rückseite des Domes bewundern. Ich habe keine Ahnung mehr wieso und auch nicht wirklich zugehört. Spannend war das jedenfalls nicht. Danach wurde uns der angrenzende Palazzo Communale vorgestellt, wenn ich richtig bin quasi das mittelalterliche Rathaus.



Palazzo Communale und Apsis des Domes

Von da aus ging es durch verschiedenste Gassen und Höfe der Universität. Ganz ehrlich, da könnte sich die Uni Heidelberg noch eine ordentliche Scheibe abschneiden in der Gestaltung. Alles echt hübsch, antik wirkend. Und dabei ist Heidelberg älter! Direkt neben den Universitätsgebäuden steht auch der größte Schwanzvergleich, den ich jemals gesehen habe: Die Geschlechtertürme! Ursprünglich zur Machtsicherung und Erspähung von Feinden (na sicher doch!) erdacht, sollten sie auch den Reichtum und die Potenz der Familie darstellen. ☺ Der Spruch mit dem Schwanzvergleich, übrigens nicht meiner, machte natürlich sofort die Runde und sorgte für allgemeine Ausgelassenheit, die unsere Dozenten nicht so ganz verstanden. Der größte war übrigens um die 40m hoch.









Verschiedene Ansichten der Universität und deren Innenhöfe, sowie zwei der übrig gebliebenen Geschlechtertürme.

Von den Geschlechtertürmen ging es ein gutes Stück durch die Altstadt weiter. Unterwegs sahen wir einige interessante Gebäude und auch Kirchen – aber es gab keine Erläuterungen dazu, schade. Dann jedoch kamen wir irgendwann an unserem Ziel an: Der Kirche San Michele. Sie hat eine sehr abgetragene Sandsteinfassade, was im Mittelalter allerdings als besonders chick galt, da Sandstein sehr teuer war. Naja, von den vielen eingearbeiteten Verzierungen konnte man höchstens leider nur noch etwas erahnen. Viel mehr kann ich über diese Kirche nicht mehr erzählen, der kleine Welpe, der vor der Kirche mit seinem Herrchen unterwegs war, war viel interessanter. Und die gegenüberliegende Villa schöner.






Außen- und Innenansicht von San Michele und der gegenüberliegenden Villa.

Nach der Kirchenbesichtigung hatten wir nur noch einige wenige Meter zur Brücke zu laufen (im Ablaufplan der Gruppe steht nicht mal der Name der Brücke, tzz...). Jedenfalls ist diese Brücke dort schon sehr alt, wurde aber wie so vieles im zweiten Weltkrieg zerstört, sodass man heute nur noch einen Pfeiler aus dem Wasser ragen sieht. Dafür wurde wenige Meter daneben eine neue, ähnlich aussehende errichtet. Sie reicht auch direkt an den Beginn der Hauptstraße hinein, die uns dann wiederum zum Dom führte.



Die alte Stadtbrücke

Ja, nachdem wir einige Zeit vorher die Rückseite begutachten durften, durften wir jetzt die Vorderseite begutachten. Ein unvollständiger Dom, den Bauherren ging das Geld aus. Sehr schlecht für die Durchsetzung von Machtansprüchen kann ich da nur sagen. Im Inneren auch sehr vieles noch unfertig, dafür wunderbar hell, weil es viele Fenster und weißen Marmor gab. Vielleicht gefiel mir der Dom deshalb so gut. In Italien gibt es übrigens keine Gelder für solche Erhaltungen oder Bauten. Alles muss erst über private Spenden reingeholt werden.


unfertige Seitenverkleidung des Domes mit Marmor

Die Domfassade von außen - nur Backsteine

Reiterstatue auf dem Domvorplatz, man beachte die gelbe Stelle


Kurzer Eindruck des Dominneren

Jetzt hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, dass sich in der Zwischenzeit eine gewisse Panik breit machte, nicht mehr nach Heidelberg zu kommen. Oder jedenfalls nicht am besagten Tag. Google Maps berechnete von unserem Hotel bis nach Heidelberg für einen PKW mit Richtgeschwindigkeit 130km/h nämlich exakt 8h 15min – unser Bus fuhr jedoch nur 100km/h und unser Busfahrer durfte nur 10h fahren... Problem gefällig? Eine Lösung gab es dennoch, das erzähle ich zum Schluss, eines nur vorweg: Wir kamen heim, sonst würde ich jetzt nämlich nicht schreiben.


Der 2007 eingestürzte Glockenturm des Domes, der uns beim Verlassen des Domplatzes auffiel.

Vom Dom aus ging es wieder in die Nähe des Castello Visconteo, zur unscheinbaren Kirche San Pietro blalblabla (zu deutsch: im goldenen Himmel, das konnte ich mir merken). Von außen echt nicht spannend, aber von innen: Dort befinden sich nämlich gleich drei Märtyrer: Boethius, Augustinus und König Liutprand. Und jetzt mal ohne Ironie: Das ist schon ziemlich beeindruckend. Eine Krypta mit quasi den zwei wichtigsten Heiligen/Gebildeten der ausgehenden Antike und ein Märtyrerkönig. Respekt.


Das unscheinbare Äußere von San Pietro


Das Innere...

Die Reliquie Liutprands

Die Reliquie Boethius'

Und die Reliquie Augustinus'

Genug des Respektes, die Zeit drängte und wir waren gut eine halbe Stunde in Verzug, als wir danach am Bus wieder ankamen. Lasset die Odyssee beginnen!

Von Pavia aus, auf die falsche Autobahn nach Mailand und über die Dörfer wieder zurück nach Pavia. In Pavia in den Feierabendverkehr und die Umgehungsstraße dauernd verpassen. Dann endlich, auf die richtige Straße kommen. Nur etwas über eine Stunde Verspätung bis jetzt! Nächste Erkenntnis: Auf der richtigen Straße gibt es eine Brücke, die nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zugelassen ist. Klar, der Bus ist selbstverständlich nicht leichter. Also umdrehen und umständlich die LKW- Route suchen. Die sogar auf Anhieb gefunden. Inzwischen war es dunkel und der Umweg groß. Dann endlich: Die Autobahn! Juhu! Da mussten wir hin. Also eine gute dreiviertel Stunde Autbahn fahren. Dann die Überraschung: Die Autobahn führt gar nicht direkt nach Mantua, sondern nur ungefähr daran vorbei. Nochmal 65km Landstraße vor uns. Und eigentlich sollten wir zu dem Zeitpunkt schon im Hotel sein bzw. in dem Restaurant, wo ein Tisch für uns reserviert gewesen wäre. Wurde natürlich abgesagt. Aber wir kamen voran! Und es dauerte und dauerte... Und ich musste mal auf die Toilette... Und es dauerte...

Aber dann! Es kam Mantua und die Straße, auf der sich unser Hotel befinden sollte. Und wir fanden es sogar auf Anhieb. ☺ Also schnell einchecken und auf die Zimmer. Ich hatte übrigens die ganze Zeit die schlimmsten Befürchtungen gehegt, da es nur einen Stern hatte und ich die italienische Sauberkeit von drei Sterne Hotels kannte. Aber lachhaft! Das Hotel bestand zwar quasi nur aus einem langen Gang mit Zimmern (eines davon die Rezeption), aber alles top! Die Zimmer mit Dachfenster, da innenliegend, sauber, neu, mit Kühlschrank und sauberem Badezimmer. Ein Traum! Und so ruhig!


Blick auf die Betten im Hotel

In der Zwischenzeit hatte die Hotelbesitzerin (es schien ein Familienbetrieb zu sein, da außer ihr noch ihr Mann und ihre etwa zweijährige Tochter herumliefen) uns einen Tisch in einem nahegelegenen Restaurant reserviert. Ich wieder kritisch, eine ähnliche Geschichte, die ein echter Reinfall war, kannte ich nämlich schon von meiner italienischen Studienfahrt. Doch wieder bewahrheitete sich das nicht. Ein tolles Restaurant, sehr chick und leckeres Essen. Es gab einen primi – Pasta in Tomaten- Knoblauchsoße – und ein secondi – Kalbsschnitzel in Zitronenweißweinsoße. Verdammt lecker kann ich euch nur sagen.

Währenddessen unterhielten wir uns natürlich weiter, jetzt hatten wir schon so viel Zeit im Bus verbracht, da wurde das ganze richtig lustig. Jetzt weiß ich auch, was der Satz „Warum liegt da Stroh?“ heißt. Gut, das wollte ich jetzt nicht unbedingt wissen, aber Allgemeinbildung, nicht? ☺

Da wir alle aber noch vom schlechten Jugendherbergsschlafen geplättet waren, wurde dies kein langer Abend und wir verzogen uns alle relativ zügig auf unsere Zimmer, um uns für den nächsten Tag auszuruhen.

Ja, der nächste Tag wäre geschafft, ich verspreche euch bis Dienstagabend den nächsten und damit vorletzten Tag. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!

Ding(s)